Stahlindustrie Anlage
Ganz im Süden von Deutschland hat Reinhard Sauter auf seiner 50 Quadratmeter Spur H0 Modellbahn Anlage den kompletten Industrieprozess der Steinkohleförderung und der Erzverarbeitung nachgebaut.
Kumpel bauten früher mit Maschinen (z. B. Schrämmaschinen) im Untertagebau die Steinkohle aus den Flözen ab. Nach dem Abbau der Kohle wurden die Strecken abgestützt, um Einstürze zu verhindern. Die gewonnene Kohle wurde auf Förderbändern oder in kleinen Grubenloren zu den Hauptförderstrecken transportiert. Die Kohle wurde in großen Förderkörben (Hängebühnen) über Seilwinden an die Tagesoberfläche gebracht. Hier kam die Kohle direkt zur riesigen Kohlenwäsche. Die Kohle wurde dort getrennt und nach Größe und Qualität (Stückkohle, Feinkohle, Grus) sortiert. Beim Waschprozess wurden Gestein, Schiefer und andere Unreinheiten durch Wasser- und Schwimmverfahren ausgewaschen. Danach erfolgte die Trocknung bei welcher die nasse Kohle meist mit Heißluft getrocknet wurde.
Hier beginnt nun die Reise der Steinkohle auf der Modellbahnanlage mit Güterwagen in Richtung Kokerei um zu Koks verarbeitet zu werden.
Die Nebenprodukte wie Teer, Gas und Ammoniak werden abgetrennt. Dabei kommen die Kokerei, die Kondensationsanlage und das Gasometer zum Einsatz.
Neben dem produzierten Koks wird auch das Eisenerz mit schweren Güterzügen angeliefert.
Weiter geht es mit der Beschickung des Hochofens mit dem Erz, Koks und Zuschlägen wie Kalk. Dabei wird durch Reduktion das Erz zu flüssigem Roheisen. Nun erfolgt die Abtrennung von Schlacke, welche durch Güterwagen auf der Industrie Modellbahnanlage abtransportiert wird.
Das Roheisen wird im Sauerstoffkonverter unter der Zugabe von Schrott und Legierungsmitteln zu Stahl veredelt. Dabei werden Kohlenstoff und unerwünschten Elemente entfernt.
Anschließend wird der flüssige Stahl zu Strang und Blöcken gegossen.
Im Folgenden wird das Material im Walzwerk zu Stahlblechen, -bändern oder -profilen gewalzt, mit dem Kran auf Güterwagen verladen und abtransportiert.
Jetzt können in der Modellbahnwelt mit dem produzierten Stahl weitere Dinge gebaut werden.
Auf der riesigen Modellbahnanlage von Reinhard Sauter findet sich auch das historische Firmengebäude von Märklin aus Göppingen. Märklin brachte den Bausatz im Jahr 2009 unter der Artikelnummer 72150 heraus. Dieser Bausatz wurde anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums als einmalige Serie veröffentlicht.